Wer ist dieser Tommy Toskonaut?

Als „Berlin based singing dachshund owner“ beschreibt sich Tommy Toskonaut gerne in seinen Social Media Profilen. Damit ist schon vieles über ihn gesagt. Aber noch längst nicht alles. Der Wahlberliner mit bayerischem Migrationshintergrund hat auch einiges zu sagen, wenn er nicht gerade vom liebevollen Gekläffe seines Rauhaardackels übertönt wird. Gehör will er sich in erster Linie musikalisch verschaffen, doch auch per ausgeklügeltem Zweifingersystem über seine Tastatur.

Tommy Toskonaut mit seinem Dackel

„Ich bin damals nach Berlin gezogen, um von dort die Welt zu erobern – ein Langzeitprojekt.“ sagt Tommy, dem schnell klar wurde, dass es in Berlin deutlich schwerer ist, aufzufallen, als im oberpfälzischen Provinzstädtchen, dem er entsprang. So blieb es seit jeher beim Versuch, online auf sich aufmerksam zu machen. Musik stand dabei immer im Vordergrund.

Talent ohne Ahnung

Als Chorknabe und Sänger der Schulband beschaffte sich Tommy Toskonaut das nötige Selbstbewusstsein, um von sich behaupten zu können, er könne singen. Musikalische Bildung war aber nicht so angesagt. Der Versuch, Gitarre zu lernen, scheiterte mit der Feststellung des Gitarrenlehrers, Tommy sei für dieses Instrument vielleicht nicht so geeignet.

Tommy Toskonaut mit retrospektiv

“Tatsächlich war ich einfach nur stinkend faul und habe nie geübt.”, gibt Tommy heute voller ehrlichem Bedauern zu. Inzwischen kann er sogar einen Dreivierel- von einem Viervierteltakt unterscheiden. Auch bewies er für seine Band retrospektiv bereits großes Talent im Arrangieren, doch glauben manche Neider, er wisse hierbei gar nicht, was er tut.

Weltruhm vor Augen

Seine erste Eigenkomposition schusterte er dilettantisch mit Fruity Loops zusammen und versah sie mit einem “witzigen” Text. Auf Englisch natürlich, denn im Falle eines viralen Erfolgs wollte Tommy – überhaupt nicht naiv und völlig bescheiden – selbstverständlich gleich die ganze Welt erobern.

“Machen wir uns nichts vor, das war alles nicht gut genug oder nicht schlecht genug für einen viralen Erfolg.”, gibt der heute völlig besonnene Tommy Toskonaut zu Protokoll.

Alles mit einem Augenzwinkern

Die “witzigen” Texte, die Tommy schrieb und die “albernen” Musikvideos, die er dazu machte, fand in aller Regel er selbst am unterhaltsamsten. Daher wurde es Zeit, sich der Neuinterpretation großer Werke zu widmen. Mit der Ukulele, dem einzigen Instrument, das er zumindest auf Lagerfeuer-Geschrammel-Niveau spielt covert er hin und wieder Songs. Oder er verlässt sich gänzlich auf seine Tenorstimme und verwandelt mit seinen Vierlingsbrüdern Songs in Barbershop-Nummern.

“Ich verpasse gerne allem eine schmunzelnde Note.”

Es darf auch mal ernst sein

Nachdem Tommy Toskonaut auch geistig im Erwachsenenalter angekommen war, wuchs sein Interesse für Politik und Gesellschaft. Diesem Interesse entspringen Themen, denen er sich auch musikalisch widmen möchte.

“Mit einem Song kann man sich mit seiner eigenen Meinung viel leichter Gehör verschaffen.”, glaubt Tommy. Mit seinem Song Liberté, Égalité, FCKAfD wagte er sich zur Bundestagswahl 2017 erstmals musikalisch an ein politisches Thema heran. Um die Demokratie zu verteidigen, ist schließlich sogar Tommys Musik recht.

Tommy Toskonaut mag es ernst

Dem Vorwurf, auch nur so ein links-grün-versifftes Schlafschaf zu sein, verwehrt er sich: “Gleichberechtigung, demokratische Werte wie Meinungs- und Pressefreiheit und der Wunsch nach einer gesunden Umwelt sind keine linke Ideologie. Man muss nicht links oder grün sein, um die AfD scheiße zu finden. Es reicht schon, kein Arschloch zu sein.”

Pläne von Tommy Toskonaut

„Die Corona-Pandemie und der Wahlkampf im Jahr 2021 haben die Gesellschaft immer mehr gespalten, Meinungen und Äußerungen werden immer extremer. Die Gleichberechtigung von Mann und Frau, Schwarz und Weiß, arm und reich steht immer wieder unter Beschuss. Fakten werden nicht nur nicht gehört, sondern überhaupt nicht mehr herangezogen. Diffamierung ist mehr und mehr das gewählte Mittel, seinen Willen durchzusetzen. Und das Schlimmste: Man gewöhnt sich daran.“

Aus dieser Aussage lässt sich vielleicht schon erahnen, was uns in diesem Jahr noch erwartet. Die Demokratie muss weiter verteidigt werden. Doch bei all dem Ernst, wird das Augenzwinkern sicher nicht vernachlässigt werden.